Konjunkturticker Bauhauptgewerbe 01/2025

Auftragsmangel erreicht Langzeithoch

Nach der im Dezember sichtbaren Verbesserung im Bauhauptgewerbe verschlechterte sich das Geschäftsklima im Januar wieder deutlich. Die Unzufriedenheit der befragten Baufirmen mit ihrer aktuellen Lage nahm zu. Die Reichweite der Auftragsbestände sank gegenüber dem Jahresende (4,0 Monate) etwas auf 3,7 Monate (3,4 im Januar 2024). Auch die Auslastung der Maschinenkapazität ging leicht zurück auf 72,9 % (73,5 % zuletzt; 72,1 % im Januar 2024).

Merklich pessimistischer als zuletzt fielen die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate aus: Knapp die Hälfte der Befragten rechnete mit Geschäftsrückgängen, kaum 5 % mit Zuwächsen. Mit Blick auf die erwartete Bautätigkeit in der nächsten Zeit nahm die Skepsis ein Stück ab. Die Preiserwartungen stiegen etwas an; der Saldenwert blieb aber klar im negativen Bereich. Anders als in den zurückliegenden sechs Monaten war nun per saldo Beschäftigungsabbau vorgesehen.

Zum vierten Mal in Folge nahm der Anteil der Firmen, die Einschränkungen ihrer Bautätigkeit meldeten, zu. Er stieg von 66,8 % auf 70,8 %. Beinahe die Hälfte der Befragten (48,4 %) hatte nun mit einem Auftragsengpass zu kämpfen (gegenüber 45,8 % zuletzt). Dies ist der höchste Wert seit 2004/2005.

Wie häufig zu Jahresbeginn erschwerten schlechte Witterungsverhältnisse die Arbeit; die Quote stieg von 17,3 % auf 37,9 %. Fachkräftemangel war seltener ein Thema als im Dezember (25,0 % aktuell; 28,8 % zuletzt). Auftragsstornierungen (3,7 % aktuell; 6,0 % zuletzt) und Finanzierungsengpässe (3,5 % aktuell; 8,9 % zuletzt) stellten die Baufirmen aktuell seltener vor Probleme. Die unter dem Punkt ‚sonstige Faktoren‘ zusammengefassten Hinderungsgründe schränkten aktuell 8,0 % der Teilnehmenden ein (13,0 % zuletzt). Materialmangel wurde im Januar keine Bedeutung beigemessen.