Gründungsförderung

Dienstleistungssektor dominiert bei Existenzgründungen

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Das Gründungsgeschehen in Baden-Württemberg verschiebt sich weiter von der Industrie in den Dienstleistungssektor. Zudem werden im Südwesten überdurchschnittlich viele Unternehmen im Hightech-Bereich gegründet.

Karlsruhe, 13.08.2024. 2022 waren 84 % der seit 2019 gegründeten Unternehmen in Baden-Württemberg dem Dienstleistungssektor zuzuordnen, Tendenz steigend. Gründungen im Verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe gingen dagegen zurück. Das ergab die Standortanalyse Gründungen in Baden-Württemberg für das Jahr 2022 im Auftrag der L‑Bank.

Überdurchschnittlich gut schnitt Baden-Württemberg in der Standortanalyse nach wie vor bei technologieintensiven Neugründungen ab. Zwischen 2019 und 2022 waren 8 % aller Neugründungen hierzulande Hightech-Unternehmen; bundesweit lag die Quote bei 7,5 %.

Vorsprung geschrumpft – Neugründungen bleiben aber erfolgreich und innovativ

Obwohl bei einigen abgefragten Kennwerten die Bundesländer näher zusammengerückt sind, erwiesen sich Neugründungen in Baden-Württemberg auch in der aktuellen Standortanalyse als erfolgreich und innovativ. 5 % der Unternehmen gaben an, seit ihrer Gründung mindestens eine Marktneuheit herausgebracht zu haben; über 30 % der Unternehmen punkteten mit Produktinnovationen. Fast zwei Drittel der jungen Unternehmen erzielten in den ersten Jahren bereits Gewinne. Auffällig ist der Rückgang bei Investitionen in Forschung und Entwicklung. Hatten junge Unternehmen bei der Abfrage 2021 noch über 7 % ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung investiert, waren es 2022 nur noch 5,4 %.

Deutlich über dem Durchschnitt liegt in Baden-Württemberg der Anteil exportorientierter Neugründungen. 13,4 % der Unternehmen gaben an, zumindest einen Teil ihres Umsatzes mit Exporten zu erzielen. Bundesweit liegt der Anteil bei unter 10 %.

L-Bank-Programme sind gut nachgefragt

Rund 30 % aller jungen Unternehmen in Baden-Württemberg, die zwischen 2019 und 2022 gegründet wurden, haben Darlehen, Zuschüsse und Bürgschaften der öffentlichen Hand in Anspruch genommen, um sich das in der Gründungszeit nötige Kapital zu beschaffen. Fast jedes dritte davon (9,3 % insgesamt) ist auch über ein Förderprogramm der L‑Bank unterstützt worden. Fast 53 % der geförderten Unternehmen haben Zuschüsse erhalten; ein knappes Drittel Darlehen und fast 14 % haben eine Bürgschaft genutzt. Insgesamt decken öffentliche Förderprogramme in Baden-Württemberg rund 10 % des gesamten externen Finanzierungsbedarfs junger Unternehmen. 

Hintergrund:

Seit 2015 erstellt das Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) gemeinsam mit dem Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) im Auftrag der L‑Bank eine Analyse des Gründungsgeschehens in Baden-Württemberg. Befragt werden dafür Unternehmen deren Gründung nicht länger als vier Jahre zurückliegt. Erhoben werden neben Daten zur Branchenzugehörigkeit beispielsweise auch Daten zur Gründungsmotivation, der Innovationskraft der jungen Unternehmen und ihrer Wirtschaftsleistung sowie der Förderung mit öffentliche Geldern.

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    Das Gründungsgeschehen in Baden-Württemberg verschiebt sich weiter von der Industrie in den Dienstleistungssektor. Zudem werden im Südwesten überdurchschnittlich viele Unternehmen im Hightech-Bereich gegründet.

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    Eingestellt am 13.08.2024
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