18. L-Bank-Wirtschaftsforum: 400 Unternehmen informieren sich über Fördermöglichkeiten für den Mittelstand

Karlsruhe, 27.06.2024. Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und nachhaltige Transformation standen im Fokus des Wirtschaftsforums der L‑Bank am 26.06.2024 in Schwäbisch Gmünd. Rund 400 Gäste, darunter zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer, informierten sich über die vielfältigen Möglichkeiten der Mittelstandsförderung. Weitere Themen des Forums waren Cybersicherheit, Fachkräftegewinnung, Unternehmensnachfolge und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen und jungen Start-ups. Das Programm umfasste Vorträge, Diskussionen, Workshops und eine begleitende Messe. Im Mittelpunkt stand der intensive Austausch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Fachleuten aus der Finanzierungs- und Beratungsbranche. Ausgerichtet wurde das Wirtschaftsforum von der L‑Bank gemeinsam mit der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg, der Handwerkskammer Ulm und der IHK Ostwürttemberg.

Edith Weymayr, die Vorstandsvorsitzende der L‑Bank, warb in ihrer Rede dafür, in die digitale und nachhaltige Transformation zu investieren, um den Anschluss an die globale wirtschaftliche Entwicklung nicht zu verlieren. Die L‑Bank stehe für notwendige Investitionsvorhaben als Finanzierungspartnerin bereit: „Im Tandem mit der Landesregierung arbeiten wir intensiv daran, dass Baden-Württemberg als exportorientiertes Bundesland auch künftig im globalen Wettbewerb bestehen kann“, sagte Weymayr.

Auch bei der L‑Bank selbst stehe der Einsatz von KI weit oben auf der Tagesordnung: „Wir können mit KI-Unterstützung unsere internen Prozesse und Arbeitsabläufe verbessern. Der KI-Einsatz bei der Förderantragsstellung, bei der Datenanalyse und Antragsbearbeitung sowie im Service-Bereich wird uns im Fördergeschäft schneller, effizienter und besser machen. Unsere Kundinnen und Kunden können wir dann individueller und bedarfsgerechter betreuen.“

Gastredner des diesjährigen Wirtschaftsforums war Tobias Haar von Aleph Alpha. Der General Counsel des wohl bekanntesten deutschen KI-Start-ups verdeutlichte anschaulich, wie Unternehmen KI erfolgreich im eigenen Betrieb einsetzen können. Generative KI – also eine KI, die auf Basis der ihr zur Verfügung gestellten Informationen neue Inhalte wie Bilder und Texte erstellen kann – werde auch die Arbeitsweisen des Mittelstands grundlegend verändern: „Als Rückgrat der deutschen Wirtschaft sollten mittelständische Unternehmen danach streben, KI-Technologien zu nutzen, die die höchste Standards erfüllen können und den Unternehmen souveräne Entscheidungen ermöglichen, etwa bei der Hoheit über ihre Daten“, sagte Haar. „Es ist von zentraler Bedeutung, sich mit den Möglichkeiten der KI vertraut zu machen und geeignete Anwendungen für das eigene Unternehmen zu identifizieren. Hierzu gehört auch ein gesundes Maß an Mut und Neugierde.“

In einem Impulsgespräch informierten L‑Bank-Vorstandsmitglied Johannes Heinloth und Guy Selbherr, Vorstand der Bürgschaftsbank und Geschäftsführer der MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg, über aktuelle Fördermöglichkeiten für gezielte Innovationsimpulse und Klimaschutzanreize. Selbherr betonte, dass die Unternehmen und ihre Hausbanken verlässliche Risikopartner wie die L‑Bank und Bürgschaftsbank für die Finanzierung von Zukunftsvorhaben benötigen: „Die doppelte Transformation in eine digitale und nachhaltige Wirtschaft stellt Unternehmen und die gesamte Gesellschaft vor große Herausforderungen. Gerade die multiplen Krisen der vergangenen Jahre haben gezeigt, wie wichtig Instrumente wie Bürgschaften und Beteiligungen für Unternehmen sein können. Wir sehen uns dabei als Ermöglicher und Chancenpartner aus der Wirtschaft für die Wirtschaft.“

Heinloth erläuterte, dass die L‑Bank in der derzeitigen Situation sowohl als Krisenhelferin als auch als Zukunftsgestalterin gefragt sei: „Wir sehen unsere Angebote als Steuerungs- und Gestaltungsinstrumente für die Unternehmen. Mit Unterstützung der Landesregierung schaffen wir Anreize, damit die Betriebe gezielt in bestimmten Bereichen und in zukunftsorientierte Vorhaben investieren.“

Ostwürttemberg ist eine Region mit hoher Dichte an Industrieunternehmen und an Handwerksbetrieben mit langer Tradition. Zugleich zeichnet sich Ostwürttemberg durch eine hohe Innovationskraft aus. Wie packen die Unternehmen und die Wirtschaftskammern die notwendige Transformation konkret an? In einem Kolloquium der Handwerkskammer Ulm und der IHK Ostwürttemberg stellten IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler und Handwerkskammer-Präsident Joachim Krimmer zusammen mit Ulrike Deschka von der Robert Bosch Automotive Steering GmbH sowie Norbert und Jens Unterharnscheidt von der e.systeme21 GmbH Wege zur Umsetzung vor. Sie zeigten die aktuellen Herausforderungen auf und diskutierten Möglichkeiten, wie die Kammern und Unternehmen die Zukunftsaufgaben erfolgreich bewältigen können. Deutlich wurde: Die Transformation kann nur gelingen, wenn Kammern, Unternehmen, Politik und Mitarbeitende gleichermaßen an einem Strang ziehen und die Chancen ergreifen.

Ein weiterer Schwerpunkt des Wirtschaftsforums lag traditionell auf den fünf Workshops für Unternehmerinnen und Unternehmer: Auch hierbei ging es um KI und nachhaltiges Wachstum, aber auch um Fragen zur Unternehmensnachfolge, um die Qualifizierung und Förderung von Arbeits- und Fachkräften sowie um das Thema Cybersicherheit und die Gefahren für die Wirtschaft durch digitale Angriffe.